Treue Kameraden

Im Strategie-Streit hat Worch mit seinen Kadern einen Punktsieg erreicht, ohne die Basis mobilisieren zu können

Es ging um Christian Worchs politisches Überleben in seiner Szene, meinen Kenner des Neonazi-Spektrums. Nach dem unter den Führungskadern Thomas Wulff und Tobias Thiessen vom Aktionsbüro Norddeutschland auf der einen Seite und den Freien Nationalisten um den Strategen Worch auf der Gegenseite über dessen „Demotourismus“ ein heftiger Streit entflammt war, war der Aufmarsch am Samstag mit Spannung erwartet worden. Wer würde Worchs Aufruf folgen?

Das Ergebnis: Die wichtigsten Führungskader der militanten Szene im Norden kamen nach Uetersen und zeigten den „demonstrativen Schulterschluss“. Das Anliegen war den Kadern nicht so wichtig wie die Botschaft: Wir lassen Worch nicht fallen. Selbst Thorsten Heise, Sprachrohr der „Kameradschaft Nordheim“, reiste „in den hohen Norden“, um Flagge zu zeigen. Diese zeigten auch die Betreiber des Neonazi-Zentrums „Club 88“ aus Neumünster, Peter Borchert und Christiane Dolscheid, ebenso wie die Ex-Repräsentanten des verbotenen „Hamburger Sturms“, Torben Klebe und Jan-Steffen Holthusen und Kader aus Kiel, Lübeck, Flensburg und Neuruppin. pemü/as