Mangelnde Nachfrage

Heroinprojekt sucht noch immer nach Teilnehmern. Bundesweite Studie aber noch nicht gefährdet

Das bundesweite Modellprojekt zur legalen Abgabe von Heroin ist in Hamburg erneut gefährdet. Nachdem es monatelange Querelen um einen Standort gegeben hatte, mangelt es nun an Teilnehmern. Von der angepeilten Zahl von 460 Teilnehmern sei man noch sehr weit entfernt, bestätigte LBK-Sprecher Siegmar Eligehausen gestern. Die Drogenambulanzen GmbH, Träger des Projekts in der Hansestadt, ist eine LBK-Tochter. Eligehausen glaubt aber, dass bis August die erforderliche Anzahl zusammenkomme: „Die positiven Erfahrungen der Teilnehmer werden sich herumsprechen.“

Bisher nehmen in Hamburg nur etwa 120 Süchtige an dem Programm teil. Davon erhält die eine Hälfte Methadon, die andere Hälfte Heroin. In Hamburg können Junkies jedoch schon seit langem auf Methadon umsteigen. Deshalb vermuten Drogenexperten, dass der Anreiz für eine Teilnahme an dem Projekt gering sei, weil ungewiss ist, welche Substanz verabreicht wird.

Nach Angaben von Professor Michael Krausz, Leiter der Studie, gibt es in den anderen teilnehmenden Städten weniger Probleme mit der Rekrutierung. Die Hälfte der angestrebten Zahl von 1120 Probanden sei erreicht. „Es gibt keinen Grund für größere Befürchtungen.“ LNO/SAN