buschfeuer in australien schlimmer denn je

James Palmer räumt seinen Schuppen weg. Zumindest für den Volkswagen wird er den auch nicht mehr brauchen, nachdem die schwersten Buschfeuer seit Jahrzehnten Australiens Hauptstadt Canberra verwüstet haben. Konnte das Flammenmeer zunächst unter Kontrolle gebracht werden, wappneten sich die Australier gestern bereits gegen eine neue Feuerwalze. Mindestens vier Menschen starben am Wochenende, mehr als 400 Häuser, darunter Schulen, Kirchen und eine Feuerwache, wurden zerstört, auch eines der größten Observatorien der Welt. Der Schaden wird auf mehrere hundert Millionen australische Dollar geschätzt. Die Temperaturen stiegen auf fast 40 Grad Celsius. Tausende von Menschen mussten in Notquartiere fliehen. Die Behörden wiesen unterdessen die Kritik von Einwohnern zurück, sie seien nicht ausreichend gewarnt worden. Canberras Feuerwehrchef Peter Lucas-Smith betonte, die Helfer hätten im Rahmen ihrer Möglichkeiten alles getan. Nun soll geklärt werden, ob es seitens der Behörde Versäumnisse gab. Canberras Minister Jon Stanhope hat derweil eingeräumt, dass die Feuerwehrleute der Stadt durch die Gewalt der Brände überfordert waren. „Sie haben sich schneller bewegt, als wir hinterherkommen konnten. Das war einfach zu viel.“ Die Feuerwehr hatte nur ein Dutzend Einsatzwagen, um die 35 Kilometer lange Flammenwand zu bekämpfen. Der Feuerwehrchef verglich die Lage mit 1983, als bei Buschbränden 76 Menschen starben. Doch jetzt sei es noch trockener. Erst im Dezember waren um Sydney über 50 Häuser von Buschfeuern zerstört worden und 120.000 Hektar Land verbrannt. FOTO: AP