BND in Falle getappt

Elf Monate auf Bewährung für Ex-Agenten, der mit gefälschten Berichten BND-Abwehrchef verleumdete

MÜNCHEN ap ■ Ein früherer Agentenführer des Bundesnachrichtendienstes ist wegen Betrugs mit frei erfundenen Berichten zu elf Monaten Bewährungsstrafe verurteilt worden. Der Bundeswehroffizier habe 1997 den damaligen BND-Abwehrchef Volker Foertsch mit fingierten Informationen als Spion des russischen Geheimdienstes verleumdet, urteilte das Landgericht München gestern.

Für die Berichte, die von einem angeblichen russischen Offizier mit Decknamen „Rübezahl“ stammen sollten, hatte der Angeklagte rund 85.000 Euro kassiert. Das Verfahren gegen einen zweiten BND-Mitarbeiter wurde gegen Geldbuße eingestellt. Der geständige Hauptangeklagte hatte dem Oberstaatsanwalt zufolge einen Komplizen einen Text auf Tonband sprechen lassen, in dem Foertsch als russischer Maulwurf angeschwärzt wurde. Später ließ der Beamte einen weiteren Komplizen einen russischen Geheimdienstrapport fingieren, der Foertsch weiter belastete. Die Bundesanwaltschaft hatte deswegen gegen Foertsch ermittelt.