Alternative Nobelpreise für vier Frauen

Ehrung für den Einsatz für Opfer sexualisierter Gewalt, Friedensarbeit, unabhängigen Journalismus und Landlose

STOCKHOLM taz ■ Die Kölner Ärztin Monika Hauser, Gründerin der Frauenrechtsorganisation „Medica mondiale“, erhält in diesem Jahr einen der „Alternativen Nobelpreise“. Die Gynäkologin werde damit wegen ihres Einsatzes für vergewaltigte Frauen in Kriegs- und Krisengebieten geehrt, teilte die Right-Livelihood-Stiftung am Mittwoch in Stockholm mit. Weitere Preisträger sind Amy Goodman aus den USA, Asha Hagi aus Somalia sowie das indische Ehepaar Krishnammal und Sankaralingam Jagannathan und ihre Organisation Lafti.

Über die Friedensaktivistin und Frauenrechtlerin Asha Hagi aus Somalia sagte die Stiftung, sie erhalte den Preis, „weil sie, trotz großen Risikos für sich selbst, die Mitwirkung von Frauen im Friedensprozess ihres vom Krieg zerrissenen Landes organisiert und anführt“.

Die US-Journalistin Amy Goodman wird für ihre politische Aufklärungsarbeit geehrt. Sie ist Gründerin und Moderatorin der täglichen Nachrichtensendung „Democracy Now!“ und stehe damit „für die Entwicklung eines innovativen Modells wahrhaft unabhängigen politischen Journalismus, der zu Millionen Menschen jene alternativen Stimmen bringt, die von den Mainstream-Medien so häufig ausgegrenzt werden“.

Die Eheleute Jagannathan erhalten einen Preis „für ihre lebenslange Arbeit für die Verwirklichung der gandhischen Vision von sozialer Gerechtigkeit und nachhaltiger menschlicher Entwicklung“. Sie hatten 1981 die Organisation Lafti (Land for the Tillers’ Freedom) gegründet, die es Landlosen erleichtern soll, sich Land zu erschwinglichen Preisen und mit bezahlbaren Bankkrediten zu kaufen.

Der Alternative Nobelpreis wird seit 1980 jährlich verliehen. Gegründet wurde er von dem Deutschschweden Jakob von Uexküll. Am 8. Dezember werden die diesjährigen, mit rund 210.000 Euro dotierten Preise im schwedischen Reichstag verliehen. REINHARD WOLFF

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