Alle sind gegen den Krieg

Ob Post AG oder Islamische Föderation, in Bremen und umzu wird mächtig gegen den Irak-Krieg mobilisiert – Termine für den Frieden

taz ■ Ob im Irak ein Krieg geführt wird, und wer dabei mitmacht ist immer noch nicht raus. UN-Inspektor Hans Blix hat gestern seinen mit Spannung erwarteten Waffenbericht vorgelegt. Aufmerksam beobachtet die Welt die Reaktion der USA. Eindeutig ist bisher nur, dass die Zahl der Kriegsgegner immer größer wird. Eine Vielzahl von Organisationen und Bündnissen aus Bremen und Umgebung rufen für die nächsten Wochen zu Demonstrationen und Mahnwachen für den Frieden auf.

Für heute haben die Studenten der Hochschule Bremen eine „Demonstration für den Frieden und die Menschenrechte im Irak“ organisiert. Vom Bahnhofsvorplatz will man um 16 Uhr einen Marsch durch die Innenstadt starten, der gegen 17.30 Uhr auf dem Markplatz mit einer Abschlusskundgebung endet. Ebenfalls heute wird im Saal des DGB-Hauses am Bahnhof eine Informations- und Diskussionveranstaltung mit dem Titel „Irak im Visier der USA“ stattfinden. Die Bremische Stiftung für Rüstungskonversion und Friedensforschung hat zusammen mit der IG Metall den Referenten für Friedensfragen beim deutschen Zweig des Internationalen Versöhnungsbundes, Clemens Ronnefeldt, eingeladen. Ab 19.30 Uhr spricht er über den möglichen Besitz von Massenvernichtungswaffen des Iraks und über wirtschaftliche Hintergründe des Konfliktes, sowie Vorschläge zur diplomatischen Lösung.

Das Antikriegsbündnis Aurich ruft auf zu einer Kundgebung gegen den „bevorstehenden Irak-Krieg“ am Donnerstag um 17 Uhr auf dem Marktplatz. Einen Tag später, am 31. Januar, veranstaltet das Oldenburger Bündnis für Frieden um 16 Uhr eine Mahnwache an der Lambertikirche. Auch die Bassumer veranstalten immer noch ihre Mahnwache am Kriegerdenkmal. Jeden Samstag um 11 h trifft sich das Friedensbündnis „Nein zum Irak-Krieg“.

In Nordenham vermuten die Kriegsgegner einen Umschlagplatz für Militärmaterial. Deshalb wollen sie am 1. Februar mit einer Mahnwache darauf aufmerksam machen. Im Hafen von Bremerhaven wurde laut Organisatoren mit der Verladung von Patriot Raketen begonnen. Auch hier soll auf die passive deutsche Kriegsunterstützung hingewiesen werden. Am 7. Februar um 16 Uhr trifft man sich zur Demo, hinterher soll in einem offenen Vorbereitungstreffen überlegt werden, wie gegen die Umschlagplätze protestiert werden kann.

In Bremen wird die große Friedensdemonstration am 8. Februar stattfinden. Das Bremer Friedensforum bittet um 11.30 Uhr zum Ziegenmarkt. Unterstützung gibt es von ver.di und dem Bremer Betriebsrat der Deutschen Post AG BRIEF.

Die wohl größte Protestaktion ist für den 15. Februar in Berlin geplant. Aus Bremen und Oldenburg werden die Kriegsgegner mit Bussen anreisen. Eine Anmeldung beim Bremer Friedensforum oder im Büro des AStA Oldenburg ist erforderlich.

Ganz anders will die „Weyher Initiative für den Frieden“ ein Zeichen setzen: Mit 33 Teilnehmern aus dem gesamten Bundesgebiet geht es heute nach Bagdad, um mit Trägern von sozialen Einrichtungen zu sprechen und gesammelte Hilfsgüter zu verteilen. Mit dabei ist der Vorsitzende der Islamischen Föderation Sanver Coban.

Auch die evangelische Kirche ist bemüht, den Krieg mit ihren Mitteln zu verhindern: Im Kapitel 8 an der Domsheide werden Buttons mit der rot durchgestrichenen Schriftzeile „Irak Krieg“ verkauft, und am 7. Februar wird um 17 Uhr ein zentraler Friedensgottesdienst im Bremer Dom veranstaltet. Lew