Kabel: Telekom verkauft billig

BERLIN taz ■ Über die Hälfte des deutschen Kabelfernsehmarktes gehört künftig Investoren aus den USA. 1,75 Milliarden Euro wird die Gruppe um Apax Partners, die Bank Goldman Sachs und Providence Equity für die bisher sechs regionalen Gesellschaften an die Deutsche Telekom bezahlen, teilte das noch teilweise in Bundesbesitz befindliche Unternehmen gestern mit. Weitere 375 Millionen Euro sind von der Entwicklung des Kabelgeschäfts abhängig. Der Gesamtpreis von maximal 2,1 Milliarden Euro liegt nicht einmal halb so hoch wie das Liberty-Angebot vom Vorjahr. Der Deal mit dem US-Medienkonzern, der die Kabelnetze für über fünf Milliarden Euro kaufen wollte, war vom EU-Kartellamt verboten worden. Das aktuelle Geschäft ist ebenfalls genehmigungspflichtig, eine Zustimmung gilt nun aber als sicher. Die Telekom will mit dem Erlös ihre Schulden von rund 64 Milliarden Euro abbauen. Wegen des niedrigen Kaufpreises – das Unternehmen hatte zuletzt auf bis zu 2,3 Milliarden Euro gehofft – sank der Telekom-Aktienkurs gestern Mittag um rund 3,6 Prozent auf unter 12 Euro. STG