Wasserpreis soll steigen

Untersuchung: Wasserknappheit gefährdet in 20 Jahren weltweit die Ernährung

BERLIN taz ■ Das Washingtoner International Food Policy Research Institute (IFPRI) warnt vor einer weltweiten Wasserkrise. Nach einem gestern in Berlin vorgestellten Bericht werde aufgrund des rasanten Bevölkerungswachstums der Wasserverbrauch in 20 Jahren um mindestens 50 Prozent gestiegen sein. „Dass führt dazu, dass zu wenig Wasser für die landwirtschaftliche Bewässerung zur Verfügung steht, was die Nahrungsmittelproduktion gefährdet“, so IFPRI-Chef Joachim von Braun. Die Wissenschaftler hatten anhand von Simulationen Szenarien entwickelt, nach denen bis 2025 durch Wasserknappheit jährlich 350 Millionen Tonnen Nahrungsmittel vernichtet werden.

Dem IFPRI-Bericht zufolge würde bereits eine geringe Verschlechterung des Umgangs mit Wasser genügen, um eine ernsthafte Krise auszulösen. Wenn etwa Regierungen ihre Ausgaben für landwirtschaftliche Forschung, Technik und Infrastruktur weiter kürzten, werde durchschnittlich die weltweite Getreideerzeugung um 10 Prozent zurückgehen – so viel wie etwa Indien jährlich erntet. Fundamentale Änderungen im Umgang mit Wasser und Investitionen auf diesem Gebiet würden sich dagegen lohnen. Der Bericht empfiehlt, etwa den Wasserpreis so festzusetzen, dass sich tatsächliche Kosten und Wert darin wiederfinden. Das IFPRI wird von Weltbank, UN und internationalen Stiftungen finanziert. RENI