20 Jahre Haft für das Menschenklonen

Französische Senat stimmt für Klonverbot. Reproduktives und therapeutisches Klonen soll unter Strafe stehen

In der Debatte um Klonversuche mit Menschen haben Frankreich und die USA umfassende Verbote in die Wege geleitet. Der Pariser Senat verabschiedete gestern eine Gesetzesvorlage der Regierung, die das Klonen von Menschen als „Verbrechen gegen die Menschheit“ mit 20 Jahren Haft bestrafen will.

Auch in Washington berieten Experten der dortigen zweiten Parlamentskammer am Mittwoch erstmals ein nationales Klonverbot. Nach dem Willen der konservativen Mehrheiten soll in beiden Ländern auch das so genannte therapeutische Klonen unter Strafe gestellt werden.

In der Abstimmung der einzelnen Gesetzesänderungen in Frankreich zeigte der Senat zunächst Einmütigkeit beim Verbot des reproduktiven Klonens. Außer mit langer Haft soll dieses künftig mit 7,5 Millionen Euro Strafe bewehrt sein. Eine derartige Straftat soll erst 30 Jahre nach der Volljährigkeit eines geklonten Menschen verjähren.

Beim therapeutischen Klonen, also dem gezielten Züchten embryonaler Stammzellen für die Medizin, zeigten sich die Pariser Senatoren dagegen gespalten: Die Mehrheit aus Konservativen und Liberalen stimmte für ein Verbot, die in der Minderheit befindlichen Sozialisten und Kommunisten dagegen.

Jetzt muss die Gesetzesvorlage noch von der Nationalversammlung beraten werden. Damit könnte sich dann die französiche Regierung gemeinsam mit der deutschen Vertretung bei der UNO, wie vor kurzem vom Bundestag gefordert, für ein generelles internationales Klonverbot einsetzen.

Der frühere französische Gesundheitsminister Bernard Kouchner reichte unterdessen in Paris Strafanzeige gegen die aus Frankreich stammende Raelianer-Sekte ein, deren Firma Clonaid in den vergangenen Wochen die Geburt erster geklonter Babys bekannt gegeben hatte. Dies stelle einen Verstoß gegen das Verbot von Eugenik und der Selektion von Menschen im französischen Strafrecht dar, sagte die Sprecherin von Kouchners Organisation „Ingérence santé“, Marie Sills. WLF, AFP