zahl der woche
: Mehr Zuschüsse für Sonnenkollektoren

Da freut sich der Häuslebauer

Einen Ansturm von Hausbesitzern, die in Zukunft mit Sonnenenergie heizen und duschen wollen, erhofft sich der Bundesverband Solarindustrie (BSI) im kommenden Jahr: „Wir erwarten für Sonnenkollektoren eine deutlich höhere Nachfrage“, sagte Geschäftsführer Gerhard Stryi-Hipp. Dieser Optimismus gründet sich auf die Erhöhung der Förderung um mehr als ein Drittel, die das Bundesumweltministerium gestern bekannt gab. 125 Euro statt bisher 92 Euro pro Quadratmeter Kollektorfläche erhalten Antragsteller demnach schon ab dem 1. Februar.

Kollektoren setzen Sonnenenergie in direkte Erwärmung von Brauch- und Heizungswasser für den Eigenbedarf um. Im Gegensatz dazu erzeugen Photovoltaik-Anlagen Strom, der ins Netz gespeist wird. Während diese über das Gesetz für erneuerbare Energien (EEG) und das 100.000-Dächer-Programm gefördert werden, gibt es für Sonnenkollektoren ein Marktanreizprogramm mit direkten staatlichen Zuschüssen. Die aktuelle Anhebung dieser Förderung scheint angebracht, denn in Wahrheit ist diese nur eine Anpassung auf das Niveau des Jahres 2000. Woraufhin die Branche im letzten Jahr mit einem 40-prozentigen Rückgang der Nachfrage zu kämpfen hatte, was nach Meinung von Stryi-Hipp aber auch auf die schlechte Lage bei der Bauwirtschaft zurückzuführen gewesen sei. Einen Boom wie im Jahr 2000 erwartet Stryi-Hipp wegen der anhaltend schlechten Konjunktur auch nicht, das Ziel von Bundesumweltminister Jürgen Trittin, der die installierte Kollektorfläche bis 2006 auf 10 Millionen Quadratmeter steigern will, hält er allerdings nach wie vor für erreichbar.

Nicht ganz so optimistisch beurteilt Hartmut Will, Präsidiumsmitglied der Gesellschaft für Sonnenenergie die Lage: „Die Entscheidung für Solarenergie ist immer auch eine Frage von Überzeugung.“ Eine Entscheidung, die Menschen nach seiner Erfahrung treffen, weil sie grundsätzlich bereit sind, sich langfristig für alternative Energie zu entscheiden. Eine Solaranlage für einen durchschnittlichen Haushalt kostet etwa 5.000 Euro und amortisiert sich nach 20 Jahren, da sind 750 Euro Zuschuss seiner Meinung nach nicht mehr als eine Entscheidungshilfe. Einen gewissen Schub erwartet er aber dennoch, da die Förderung 2004 wieder auf 110 Euro reduziert wird.

INA KÖHLER

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