lokalkoloratur

Manche Sachen gehen einfach zu weit. Und gefallen lassen muss man sich ja nun wirklich nicht alles. Zum Beispiel, als Comic-Figur dargestellt zu werden. Zumal dann, wenn man in der rauen Wirklichkeit das Gegenteil davon ist: jung, stark, erfolgreich. So wie Oliver Kahn. Weshalb der blonde Hüne aus München seinen besten Advokaten heute früh zum Hamburger Landgericht entsendet, Satisfaktion zu fordern. Promi-Anwalt Matthias Prinz soll in Diensten des vermeintlich weltbesten Fußballtorwarts der Gegenwart die Firma EA Sports prozessual niederringen. Die lässt Kahn in ihrem Computerspiel FIFA 2002 eben als Torwartparodie durch den Strafraum hechten. Ohne ihn um Erlaubnis gefragt zu haben und erst recht – was vermutlich noch schlimmer ist – ohne ihn an den Erlösen beteiligen zu wollen. 6,8 Millionen Euro sollen schon hereingekommen sein, ohne dass der Olli auch nur einen Cent davon sah. Sein Prinz fährt denn auch schwerste juristische Waffen auf: „Verletzung des Persönlichkeitsrechts“ sei das Mindeste, klagt er. Und deshalb auf Unterlassung und ordentlich Prozente Schadenersatz. Oder sollte es am Ende vornehmlich um eine außerordentliche Gewinnbeteiligung gehen? Comic-Figur? Aber nur über mein Konto. smv