Neue Müllsünder-Hotline gegründet

Neue „Leitstelle Saubere Stadt“ will Umweltferkeln künftig mit Bußgeldern zu Leibe rücken: Der Aufruf „Anzeigen erwünscht“ hat schon Erfolg

Gestern, keine vier Monate vor der Bürgerschaftswahl, hat Umweltsenatorin Christine Wischer (SPD) eine neue „Leitstelle Saubere Stadt“ vorgestellt. Deren MitarbeiterInnen sollen künftig schnell eingreifen, wenn Müll das Stadtbild verschandelt, ebenso sollen sie wilde Abfallberge abräumen und sogar dem Bremer Nachwuchs in den Schulen den „Wert von Sauberkeit“ vermitteln. Vorläufig muss die Stelle mit rund einer Milion Euro auskommen.

„Den Kaugummispucker können wir schwer überführen“, sagt Wischer zwar. Aber sie hofft auf die Mithilfe von BürgerInnen, die Müll-Ferkel anzeigen sollen. Die Bereitschaft dafür scheint vorhanden: Allein im vergangenen Jahr wurden 972 Müllsünder angezeigt. Im Jahr davor waren es nur 509. Nicht allen jedoch habe man die Ordnungswidrigkeit auch nachweisen können – so dass nicht in jedem Fall ein Bußgeld fällig wurde. Doch wer achtlos eine leere Zigarettenschachtel auf die Straße wirft, muss damit rechnen, 25 Euro zu zahlen. Wer Altöl herrenlos abstellt, darf eine saftigere Strafe erwarten.

„Die Überwachung und Ahndung von Mülldelikten“ will die Senatorin auch durch die Polizei gesichert wissen. Die soll an verschiedenen Stellen Bremens Präsenz zeigen – wenn „Schwerpunktaktionen“ durchgeführt werden. Das Ziel: „Klar machen, dass die Gesellschaft den in die Landschaft geworfenen Müll nicht toleriert“, so Wischer. Deren Leute werden künftig auch Gelbe Säcke kontrollieren. lew