Nicht alles hilfreich

Buchtipp: „Handbuch Medikamente“. Es beantwortet all die vielen Fragen, die Beipackzettel meist offen lassen

Fragen Sie ruhig Ihren Arzt oder Apotheker. Und zur Not kann man ja zu Risiken und Nebenwirkungen noch den Beipackzettel lesen. Die wichtigsten Gegenanzeigen finden sich dort. Doch selten Hinweise auf besser geeignete Medikamente, den Nutzen von Kombinationspräparaten und günstigere Einkaufspreise. All diese Informationen hält dagegen das „Handbuch Medikamente“ der Stiftung Warentest bereit.

Inzwischen in fünfter Neuauflage erschienen, freut es kritische Patienten ebenso, wie es die Pharmaindustrie ärgert. Den Gang zum Arzt ersetzt das Handbuch nicht. Doch wenn man daran interessiert ist, was da so aus dem Röhrchen kommt und wie es im Körper wirkt, sollte man zugreifen. Potenziellen Hypochondern, die regelmäßig bereits dann Krämpfe bekommen, wenn sie den Beipackzettel auch nur anfassen, sei allerdings abgeraten. Oder höchstens der Einstieg in die einzelnen Kapitel zur Lektüre empfohlen. Geordnet nach Organsystemen werden Krankheiten und bestimmte Indikationen zunächst allgemein dargestellt. Dabei werden Anzeichen, Beschwerden und Ursachen beschrieben sowie zusätzliche Maßnahmen vorgeschlagen. Ausführlich wird die Behandlung mit Medikamenten erörtert, auf einzelne Medikamentengruppen eingegangen und dort jeweils über Anwendung, Wirkungsweise und unerwünschte Wirkungen aufgeklärt. Tabellarisch sind die gebräuchlichsten Medikamente aufgelistet, sodass man sich auch schnell einen Überblick über Packungsgrößen und Preise verschaffen kann. Ein Stichwortverzeichnis hilft bei der Suche nach einem bestimmten Medikament.

Fazit: Das Buch wettert – anders, als mitunter behauptet – nicht gegen Medikamentation schlechthin. Es kann vielmehr hilfreich bei der Einnahme der richtigen Medikamente zur Seite zu stehen. KATHARINA JABRANE

„Handbuch Medikamente“. Stiftung Warentest, ISBN 3-931908-64-X, 39 €