DIT mit Nachhaltigkeitsfonds

Allianz Dresdner Global Sustainability meidet Tabak, Waffen und Pornografie. Analysten liefern Informationen über das soziale, ökologische und ethische Verhalten der Firmen

Der Deutsche Investment Trust (DIT) in Frankfurt hat über eine luxemburgische Tochter jetzt seinen ersten Fonds aufgelegt, der nach Nachhaltigkeitskriterien gemanagt wird. Er heißt „Allianz Dresdner Global Sustainability“ (Wertpapierkennnummer 157 662) und ist ein Teilfonds des Allianz Dresdner Global Strategies Fund. Bei der Auswahl der Aktien orientiert sich das Management am nachhaltigen Dow Jones Sustainability Group World Index.

Der Fonds investiert nicht in die Produktion von Tabak, Rüstung und Pornografie, verspricht die Fondsgesellschaft. „Wir schließen darüber hinaus Unternehmen aus, die mehr als 5 Prozent ihres Umsatzes mit Nukleartechnologie erzielen“, berichtet der Sprecher des DIT, Karl-Hermann Hammel. Es gebe keinen grundsätzlichen Ausschluss einzelner Werte. Man identifiziere jedoch Unternehmen, die in ihrem Sektor in puncto Nachhaltigkeit zu den besten gehörten. Jeder Einzeltitel unterliege dem Nachhaltigkeitsauswahlverfahren der „Allianz Dresdner Asset Management“-Gruppe. Die aufgenommenen Unternehmen müssten bei der Nachhaltigkeitsanalyse einen Minimalwert im Umwelt-, Sozial- und Finanzbereich erreichen. „Hat ein Unternehmen deutliche Defizite in einem der drei Bereiche aufzuweisen, wie beispielsweise WalMart im sozialen Bereich, wird es nicht in den Fonds aufgenommen“, so Hammel.

Die Kriterien für die Nachhaltigkeitsprüfung hat der DIT mit dem United Nations Association (UNA) Trust ausgearbeitet, der künftig regelmäßig das Fondsinvestment überprüfen werde. „Der Trust ist der karitative Arm der UNA, die die Aufgabe hat, die Handlungsmaximen der Vereinten Nationen in der öffentlichen Meinung zu verbreiten“, berichtet Hammel. Die DIT-Abteilung für sozial verantwortliches Investment habe zusammen mit dem UNA Trust Positionspapiere zur Anlage in problematischen Bereichen wie Rüstung, Tabak und Alkohol erarbeitet. Durch die Kooperation erhöhe sich die Glaubwürdigkeit des DIT-Forschungs- und Auswahlprozesses, meint der Unternehmenssprecher. Außerdem erhalte man Zugang zum Expertennetzwerk der Vereinten Nationen.

Die Ausschlusskriterien des Fonds beruhen außerdem auf Prinzipien der Internationalen Arbeitsorganisation, so Hammel. „Ihre Maßstäbe spiegeln sich vor allem im sozialen Teil der Nachhaltigkeitsanalyse wider, die Arbeitssicherheit, Behandlung von Minderheiten, Gleichbehandlung von Arbeitnehmern – unabhängig von Region, Religion, Geschlecht –, Ausbildung von Mitarbeitern, Einhaltung von Menschenrechten und Kinderarbeit untersucht.“ Drei Analysten liefern Fondsmanager Olaf Köster die für die Titelauswahl nötigen Informationen über das soziale, ökologische und ethische Verhalten der Firmen des Anlageuniversums. Sie können sich dabei laut Unternehmenssprecher auf ein Netzwerk von 70 Research-Analysten weltweit stützen, die unter anderem in San Francisco, London, Frankfurt, Hongkong, Singapur und Tokio arbeiten; außerdem auf ein globales „Grassroots“-Netzwerk. Der ausschüttende Fonds wird derzeit im Rahmen einer Privatplatzierung institutionellen und anderen Investoren angeboten.

Die Frist für einen Einsprch der deutschen Aufsichtsbehörde gegen die Zulassung endet laut DIT voraussichtlich im März. Danach dürfte das Finanzprodukt hier frei zum Kauf angeboten und beworben werden. Bislang seien Fondsanteile im Gegenwert von rund 15 Millionen Euro platziert worden. Die Depots würden bei Dritten verwahrt, sodass über die Investorenzusammensetzung keine Angaben gemacht werden könnten, ergänzt Hermann Hammel. „Die Fondsanteile kosten 10,50 Euro inklusive eines Ausgabeaufschlags von 5 Prozent und können bei allen Banken und Sparkassen erworben werden“, erläutert der DIT-Sprecher. Die Verwaltungsvergütung betrage 1,25 Prozent, die Depotbankvergütung 0,06 Prozent pro Jahr. Die zehn größten Investmentpositionen des Fonds sind derzeit Suncor Energy, Johnson & Johnson, Procter & Gamble, Bank of America, Nokia, Intel, Air Liquide, Essilor, Pfizer und BP.

VOLKER UPHOFF/ECOREPORTER.DE