hintergrund

Schächten & verschenken

Das Opferfest geht auf den Propheten Mohammed zurück: Er begründete es kurz nach seiner Übersiedlung von Mekka nach Medina im Jahr 622. Heute ist es einer der höchsten Feiertage im Islam und wird weltweit mit Freunden und Familie gefeiert. Traditionell gilt es als Pflicht eines jeden Muslims, der es sich leisten kann, ein Schaf pro Person oder ein Kamel bzw. Rind für bis zu zehn Menschen zu schächten. Die Zahl der jährlich weltweit geopferten Tiere bleibt aber weit unter diesem Soll; viele Muslime belassen es bei einem Tier für eine Gruppe Feiernder.

Mohammed griff mit dem Opferfest eine Tradition der heidnischen Araber auf, deutete sie aber islamisch um. Im Koran heißt es zu den Opfertieren: „Weder ihr Fleisch noch ihr Blut gelangt zu Gott, wohl aber die Gottesfurcht.“ Das heißt, das Opfer ist Ausdruck der Unterwerfung unter Gottes Willen. Gott ist aber nicht auf das Fleisch angewiesen. Deshalb bestimmt der Islam, dass ein Großteil des Fleischs an Arme abgegeben wird. Im Koran findet sich übrigens keine Verbindung zwischen Opferfest und der alttestamentarischen Geschichte von Abraham, der seinen Sohn opfern sollte. Doch der Volksglaube stellt diese Verbindung her. YAS