was bisher geschah

Angeklagt der Beihilfe zum Mord an 3.045 Menschen

Am 28. November 2001 verhafteten Polizisten Mounir al-Motassadeq in Hamburg. Knapp zwei Monate vorher entstand in Hamburg die Videoaufnahme, der dieses Foto entnommen ist. Da im Gericht nicht fotografiert werden darf, ist es das einzige Pressefoto, das von al-Motassadeq im Umlauf ist.

Am 28. August 2002 erhob Generalbundesanwalt Kay Nehm gegen ihn Anklage wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und Beihilfe zum Mord an 3.045 Menschen.

Seit dem 22. Oktober 2002 steht al-Motassadeq in Hamburg vor Gericht. Es ist der weltweit erste Prozess gegen einen mutmaßlichen Helfer der Todespiloten vom 11. September. Dem Verfahren haben sich 20 Nebenkläger aus den USA angeschlossen, die Angehörige bei den Anschlägen verloren oder selbst verletzt wurden. Die Anklagebehörde und die Anwälte der Nebenkläger halten alle Vorwürfe gegen den Marokkaner nach knapp 30 Prozesstagen für bewiesen und fordern die Höchststrafe von 15 Jahren Haft. Das Gericht hat jedoch angekündigt, dass es ihn auch wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung verurteilen könnte. Auf diese Straftat stehen höchstens fünf Jahre Haft.

Morgen hält die Verteidigung ihr Plädoyer, dann hat al-Motassadeq das Recht auf sein letztes Wort vor dem Urteil. AGX/FOTO: AP