Durchsuchung bei der Bonner CDU

Kölner Müllskandal stinkt bis Bonn: Unterlagen über Großspende von 1999 gesucht

BONN taz ■ Im Zusammenhang mit dem Kölner Müllskandal durchsuchten Fahnder gestern die Geschäftsstelle der Bonner CDU sowie Wohnungen. Das bestätigte Staatsanwaltssprecher Fred Apostel der taz. CDU-Chef Helmut Hergarten und sein Schatzmeister werden der Untreue und des Betrugs verdächtigt. Hintergrund ist die ungeklärte Herkunft von 120.000 Mark im Jahr 1999. Während Bonns Ex-CDU-Fraktionschef Schreiber erklärt hatte, es habe sich um Großspenden gehandelt, hatten die Ermittler keine Einträge in den Rechenschaftsberichten der CDU gefunden. Bei der Razzia erläuterte die Union den Fahndern, die einzelne Spendenhöhe habe jeweils unter 20.000 Mark gelegen, so Apostel. Deshalb habe es keine sichtbaren Großspenden gegeben. Die Ermittler wollen jetzt offenbar prüfen, ob ein Stückelungsverfahren zur Verschleierung von Großspenden angewendet wurde.

PASCAL BEUCKER/FRANK ÜBERALL