Nato zeigt Piraten Flagge

Unter anderen sind zwei deutsche Schiffe unterwegs nach Somalia. Nato-Einsatz soll in zwei Wochen starten

BRÜSSEL afp/rtr ■ Mehrere Kriegsschiffe der Nato haben gestern den Sueskanal durchquert, um durch das Rote Meer Richtung Somalia zu fahren und dort Piraten zu bekämpfen. Je ein Zerstörer aus Italien und den USA, je eine Fregatte aus Deutschland, Großbritannien, Griechenland und der Türkei sowie ein Versorgungsschiff aus Deutschland nehmen nach Nato-Angaben an dem Einsatz teil, den der UN-Sicherheitsrat letzte Woche gebilligt hatte.

Ein Teil des Flottenverbandes soll Häfen in Bahrain, Kuwait, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten besuchen. Ein anderer Teil wird gegen die Piraten eingesetzt. Es wird erwartet, dass diese Schiffe in rund zwei Wochen zum Einsatz kommen.

Bisher sind dieses Jahr 69 Überfälle von Piraten auf Schiffe im Meer vor Somalia registriert worden, wovon rund 30 mit der Kaperung des Schiffes endeten. Im am meisten Aufsehen erregenden Fall halten Piraten seit dem 25. September einen ukrainischen Frachter mit 33 Panzern an Bord fest.

Anfang des Monats hatte bereits die EU den Weg für eine Marinemission vor Somalia freigemacht, die Ende des Jahres starten könnte. Die Bundesregierung hat dafür eine Fregatte der Bundesmarine in Aussicht gestellt. An dem Einsatz unter EU-Flagge wollen bis zu neun Länder teilnehmen. Geführt werden soll er vom britischen Vizeadmiral Philip Jones, die Kommandozentrale soll im britischen Northwood eingerichtet werden, erklärte die EU am Dienstag. Warum nun mit der Nato-Flotte, der EU-Flotte und der US-geführten Anti-Terror-Operation „Enduring Freedom“ drei unterschiedliche Militärinterventionen vor Somalia geplant sind, bleibt unklar.