Merhaba Türkiye

Gute Story, mäßiges Hörspiel: „Gebete bleiben gleich“ von Tuna Kiremitçi am Samstag (15.05 Uhr) auf WDR 3

Es ist ein ambitioniertes Projekt zur Buchmesse: Gemeinsam mit dem türkischen Staatssender TRT präsentiert der WDR deutsch-türkische Hörspiele über das Leben in beiden Ländern. In „Gebete bleiben gleich“ trifft die 88-jährige Jüdin Rosella Galante auf die türkische Studentin Pelin. Verbunden sind die beiden Frauen über die türkische Sprache: Während des Zweiten Weltkrieges floh Rosella von Berlin nach Istanbul, zur Familie ihres Mannes; seit 60 Jahren war die alte Dame nun nicht mehr dort. Aus Angst, ihr Türkisch zu verlernen und das Erlebte zu verlieren, sucht sie jemanden aus der Türkei – Pelin besucht sie nun einmal pro Woche. Die beiden erzählen sich ihre Geschichten, die vorwiegend von Liebe handeln.

Herausgekommen ist ein Hörspiel über die ungewöhnliche Freundschaft zweier Frauen, das jedoch leider nicht das Beste seiner Reihe ist. Die Dialoge wirken zuweilen künstlich, auch die Vertonung ist wenig authentisch: Lediglich etwas orientalische Musik hilft dem Zuhörer, sich in das Geschehen zu versetzen.

„Gebete bleiben gleich“ ist der dritte Roman von Tuna Kiremitçi, einem türkischen Drehbuchautor und Schriftsteller. Zur Hörspiel-Reihe gehören außerdem: „Der Brief“ (21. 10., 20.05 Uhr, WDR 5), „Der verbannte Vogel“ (28. 10., 20.05 Uhr, WDR 5). JANINE LAMANN