was aus sicht der anderen wegen der finanzkrise vergessen wird
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Die niederländische Zeitung NRC Next erinnert: Angesichts der eskalierenden Finanzkrise scheint eine andere geopolitische Krise schon lange zurückzuliegen. Doch der „Fünf-Tage-Krieg“ zwischen Russland und Georgien ist auf diplomatischem Niveau noch längst nicht ausgestanden. Der Streit dreht sich allerdings nicht um das kleine Georgien. Jetzt, wo der Westen alle Hände voll zu tun hat mit der Krise des Finanzsystems, kann sich die Kaukasusrepublik nicht allzu großer Aufmerksamkeit erfreuen. Wichtiger erscheinen zwei Monate nach dem Krieg dessen Auswirkungen auf das Verhältnis zwischen Europa und Russland. Und da konnten sich die Außenminister der EU bislang nicht nicht einig werden, ob man bereits wieder mit Russland weiterverhandeln soll.

Die Corriere della Sera (Rom) schimpft: Man hatte auf ein „Mea culpa!“ der Wirtschaftswissenschaftler gehofft. Denn es ist ja nun so, dass ein Großteil ihres Fachs die Katastrophe nicht vorhergesehen hat. War es unmöglich, sie vorherzusehen? Quatsch. Sie war absolut vorhersehbar. Noch wichtiger ist aber, dass eine Wirtschaftswissenschaft, die nicht in der Lage ist, Dinge vorherzusehen, eine völlig nichtige Wissenschaft ist. „Science for what?“ Ein „praktisches“ Wissen, das schlecht berät und genauso schlecht Vorhersagen macht, bringt uns in solch schlimme Lagen.