vorlauf konzert Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt

Das Prinzip Käseverfertigung: Ruhe bewahren. Wenn man etwas nur lang genug zur Seite legt, werden bestimmt Rare-Grooves daraus, der alte Hut ist dann das schickste Neuemützenmodell, also show some respect für den Dampforgler Brian Auger, der heute gleich doppelt in der Stadt weilt: Live und wahrhaftig mit seinem neu formierten Oblivion Express im Quasimodo (22 Uhr) und filmflimmernd zu seiner besten Zeit (mit Julie Driscoll) im Popzentrum Transit (22 Uhr). Vergessen gilt nicht. This wheel’s on fire … äh, diese Saiten. An denen Olaf Rupp zerrt, die Töne zusammenplinkert. Selbst sagt er Klangpointillismus dazu, und wenn man jetzt Strukturuntersuchungen über alle Beschaulichkeit von Kalenderblättern blendet, hat man schon mal einen Anhaltspunkt für diese Struwwelpeter-Gitarre, die gleichfalls heute im Nbi (22 Uhr) zu hören ist. Weiterer Gast hier John Eward Donald, und dort, im Roten Salon (23 Uhr), gibt immer noch heute Richard von der Schulenburg (nebenher der Keyboarder bei den Sternen) den alleinunterhaltenden Heimorgler. Ausblicke: Klezmer abseits der Heimatabende. Mit Kroke aus Krakau. Halten sich die drei an die Aktenlage der Tradition, sind sie immer noch ein Stück weit virtuoser als der Rest (und auch ein klein wenig langweilig). Wenn sie die Tradition dekonstruieren, transzendieren, sind sie schlechterdings großartig und reichen mit Musik an Orte, die die allerwenigsten überhaupt nur mal aus der Ferne anschauen dürfen (am Mittwoch im Kesselhaus, 21 Uhr). Visionäres. Dem auch Sigur Rós auf der Spur sind. Dabei bekommen die Isländer verblüffenderweise Schwulst und Würde bestens zusammen. Nicht-von-dieser-Welt-Musik, am Donnerstag beim nachgeholten Konzert in der Arena (20 Uhr).