Mehr vom Lehrer

Auftrag erfüllt: Kommission legt Bericht zur Arbeitszeit von Lehrern vor und stellt „äußerste Zeitknappheit“ fest

Die Lehrerarbeitszeitkommission hat ihren endgültigen Bericht vorgelegt. Sie schlägt darin vor, die Arbeitszeit der LehrerInnen nicht mehr länger nach erteilten Unterrichtsstunden, sondern mit Hilfe eines Jahresarbeitszeitmodells zu berechnen. Das würde beispielsweise Klassenkonferenzen, Elterngespräche, konzeptionelle Arbeiten, aber auch Vor- und Nachbereitung des Unterrichts berücksichtigen. Diese Tätigkeiten wurden bislang stillschweigend erwartet, aber nicht ausgeglichen.

Die neue Berechnung soll für mehr Gerechtigkeit unter den Fächern sorgen. In der Grundschule wird auch in dem neuen Modell noch nicht nach unterschiedlichen Fächern differenziert, ab der fünften Klasse jedoch wird das Fach Deutsch mit einem höheren Faktor bewertet als beispielsweise Sport oder Kunst. Hinzu kommen funktionenbezogene Aufgaben. Auch die werden faktorisiert. Darüber hinaus werden erstmals auch allgemeine Aufgaben wie Fortbildungen während der Ferien oder Konferenzen berücksichtigt.

Die Kommission empfiehlt ausdrücklich, das Modell zunächst an einigen Schulen zu erproben – schon weil dafür keine neue Verordnung erlassen werden müsste. Aber auch, weil die Schulen für die neuen Berechnungen eine neue Datenverarbeitung bräuchten. Die Kommission weist auf „äußerste Zeitknappheit“ hin, weil arbeitsrechtliche, organisatorische und EDV-technische Voraussetzungen dafür „innerhalb von 4-6 Monaten geschaffen werden müssen“. Die Behörde muss nun über die Umsetzung beraten.

An dem Modell hatte es bereits Kritik gegeben, weil die Kommission einen klaren Auftrag von der Behörde hatte: Es sollten nicht mehr, sondern drei Prozent weniger Lehrerstellen stehen. Dieser Auftrag wurde erfüllt. san