Autobänder gestoppt

Ford meldet Kurzarbeit an. Opel stoppt die Produktion in Bochum. Auch Daimler rechnet mit Arbeitsabbau

KÖLN afp/dpa ■ Wegen der anhaltend schwachen Nachfrage nach Autos in den USA hat der Autobauer Ford an seinem Produktionsstandort Köln Kurzarbeit angemeldet. In der Motorenfertigung sollen ab dem 3. November für insgesamt fünf Wochen die Bänder stillstehen, sagte ein Ford-Sprecher am Montag in Köln. Darauf hätten sich die Unternehmensführung und der Betriebsrat verständigt. Betroffen seien 820 der insgesamt 17.300 Mitarbeiter am Standort Köln. Die Fahrzeugproduktion sowie alle übrigen Unternehmensteile arbeiteten normal weiter.

Auch die Opel-Werke sind wegen sinkender Nachfrage von Produktionsstopps betroffen. Im Werk Bochum wurde seit Ende September bereits zum zweiten Mal für zwei Wochen die Produktion gestoppt. Dort sollen auch die einwöchigen Weihnachtsferien auf zwei Wochen ausgedehnt werden und schon am 16. Dezember beginnen. In Eisenach ruht die Arbeit bereits eine Woche und soll ebenfalls bis Monatsende ausgesetzt werden.

Bei Mercedes kriselt es ebenfalls. Mercedes-Produktionsvorstand Rainer Schmückle schließt bei einer längeren Krise auf dem Automarkt einen Abbau von Arbeitsplätzen bei Daimler nicht aus. „Wenn es eine langfristige Krise gibt, müssen wir Personal anpassen“, sagte Schmückle am Montag. Von Leiharbeitern habe sich das Unternehmen mittlerweile weitgehend getrennt. Über Kurzarbeit sei in den Werken noch nicht debattiert werden, doch so solle der Ausstoß vom Sommer bis zum Jahresende um 45.000 Fahrzeuge gesenkt werden. Spekulationen über eine weitere Drosselung der Produktion wollte Schmückle nicht kommentieren.