Schwarzenbek geht baden

Schwarzenbeker baden gern. Aber das ist jetzt nicht mehr möglich, weil zum Jahresbeginn das städtische Schwimmbad geschlossen wurde. Die Betriebskosten und die notwendige Sanierung könne, so die Begründung, die 14.000 Einwohner zählende Stadt im Westen Hamburgs nicht mehr tragen. Schon bei der Ankündigung hatte sich dagegen eine Bürgerinitiative gebildet. „Unser Bad ist inzwischen ein Politikum geworden“, steht für Helge von Appen fest. Immerhin hat der Vorsitzende des Fördervereines im Juni vorigen Jahres 600 Schwarzenbeker zu einer Demo durch den Ort motivieren können.

Für von Appen steht fest, dass die Schließung des Bades ein abgekartetes Spiel sei. Vor 30 Jahren hat die Stadt das Bad übernommen und seitdem keine „müde Mark“ reingesteckt, aber die Nutzungsgebühren vom Schwimmverein kassiert. Jetzt wären Renovierungsarbeiten fällig, aber das Geld dafür sei nicht da. „Wir haben sogar Klage eingereicht, weil die Stadt den Vertrag mit dem Schwimmverein gebrochen hat“, klagt von Appen, „aber es hat alles nichts genutzt.“

Nun hätte ein Gutachten festgestellt, dass der Zustand für die Schwimmer lebensgefährlich sei. „Aber nur, weil die Stadt schon lange kein Geld mehr hat“, schimpft von Appen. Elke Richel