Terror bleibt

Homburg oder Hamburg, Schily, Schill oder Nockemann: Hauptsache Ausnahmezustand. Uhrlau soll schlichten

Der polizeiliche Ausnahmezustand um das Bundeswehr-Krankenhaus Wandsbek wird wohl heute oder morgen gelockert. Entsprechende Informationen liegen der taz hamburg vor. Es verdichten sich Hinweise, dass es sich bei den möglichen Plänen eines Bombenanschlages auf das Hospital um eine Verwechslung gehandelt hat. Danach haben offensichtlich Agenten des US-Geheimdienstes CIA Hamburg und Homburg an der Saar verwechselt. Der bundesdeutsche Auslandsgeheimdienst BND (Bundesnachrichtendienst) und die CIA (Central Intelligence Agency) sowie das Bundeskriminalamt (BKA) und die US-Bundespolizei FBI bemühen sich zurzeit um Schadensbegrenzung, um ein weiteres Parteien-Gezänk um die Glaubwürdigkeit von CIA-Nachrichten zu unterbinden.

In die „Koordinationsgespräche“ der Sicherheitsdienste soll vor allem der Chefkoordinator der Geheimdienste im Bundeskanzleramt, Hamburgs ehemaliger Verfassungsschutzchef und ehemaliger Polizeipräsident Ernst Uhrlau (SPD), involviert sein. Er soll den Streit zwischen Hamburgs Innensenator Dirk Nockemann (FPRO-Schill) und Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) schlichten.

Denn es war das BKA, welches Schily unterstellt ist, dass die CIA-Meldung herausgab. Unterstützt vom Bundesamt für Verfassungsschutz – auch eine Behörde, die Schily untersteht. „Es geht nun darum, die Integrität der US-Behörden zu bewahren“, sagt ein Sicherheitsexperte. „Was wäre, wenn künftig US-Warnungen nicht mehr ernst genommen werden?“

Bis gestern herrschten am Bundeswehrkrankenhaus weiter erhöhte Sicherheitsmaßnahmen. „Das BKA hat sich bei mir noch nicht gemeldet,“ sagt Polizeisprecherin Christiane Leven. „Uns ist Hamburg als Anschlagsziel genannt worden, insofern bleiben die Sicherungsmaßnahmen bestehen.“ Sabrina Lochte