Einblick (30)

Guido W. Baudach Galerist

taz: Seit wann und warum leben Sie in Berlin?

Guido W. Baudach: Seit September 1995. Bis dahin lebte ich in Köln, hatte aber nach bald 30 Jahren schlicht und einfach eine Luftveränderung nötig. Berlin war der einzige Ort in Deutschland, von dem ich mir vorstellen konnte, mich dort wohl zu fühlen und glücklich zu sein. Den Gedanken, hier eine Galerie zu eröffnen, hatte ich damals allerdings noch nicht. Ich wollte meine akademische Laufbahn fortsetzen und mich auf Dauer an irgendeiner philosophischen Fakultät als Dozent verdingen.

Wie wichtig ist der Standort Berlin für Ihre Arbeit?

Entscheidend. Ein Galerist muss dort tätig sein, wo die Künstler sind, wo Kunst entsteht. In Deutschland ist dies heute noch immer vor allem in Berlin der Fall. Und dort wo die Kunst ist, wollen und werden immer auch die Sammler sein.

Woran arbeiten Sie gerade?

Ich arbeite gerade an verschiedenen Katalogprojekten, da ab 2004 zu jeder Ausstellung in der Maschenmode ein kleiner Katalog erscheinen wird. Der erste Katalog in dieser Reihe, André Butzer: „Frau vor dem N-Haus“, ist bereits im Druck.

Was wundert Sie in der Berliner Kunstlandschaft am meisten?

Die Frage setzt voraus, dass es diesbezüglich überhaupt Dinge oder Vorgänge gibt, die mich verwundern. Dem ist aber nicht so. Leider vielleicht – denn ich wundere mich gern.