Greenpeace dreht Esso Sprit ab

BERLIN taz ■ Mitglieder der Umweltschutzorganisation Greenpeace haben gestern das britische Hauptquartier des Ölkonzerns Exxon-Mobil, der in Europa unter dem Namen Esso arbeitet, blockiert. An Dutzenden von Tankstellen in ganz England und Wales stoppten Aktivisten die Benzinzufuhr. Sie betätigten die Notschalter, schraubten sie ab und wollen sie nun gesammelt an den Esso-Vorstand in Texas senden. Andere protestierten vor der Esso-Landeszentrale südlich von London mit Ölfässern und Transparenten mit der Aufschrift „Oil is fueling war – Stopp Esso!“ Das Unternehmen schickte rund tausend Beschäftigte wieder nach Hause. Esso gilt als einer der größten Nutznießer eines Irakkrieges. Nach Angaben von Greenpeace finanziert der Konzern seit Jahren US-amerikanische Institute und Lobby-Gruppen, die ein militärisches Vorgehen gegen Saddam Hussein verlangen. Ein Esso-Sprecher bezeichnete die Vorwürfe als „aberwitzig“. Der Krieg sei eine Angelegenheit von Regierungen und nicht von Firmen.