BDR bleibt stur

Verband lehnt Vergleichsangebot von Olympiasieger Jens Lehmann ab. Olympiastart ist damit weiterhin ungewiss

LEIPZIG dpa ■ Für Bahnrad-Olympiasieger Jens Lehmann bleibt die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2004 in Athen ungewiss. Wie Lehmanns Anwälte mitteilten, sind die außergerichtlichen Vergleichsverhandlungen zwischen dem Radprofi und dem Bund Deutscher Radfahrer gescheitert. Demnach hat der BDR das Vergleichsangebot des 36-Jährigen schon am vergangenen Freitag abgelehnt.

Lehmann (Leipzig), Becke (Erfurt), Sebastian Siedler (Gera) und Christian Bach (Erfurt) waren nach der Bahnrad-WM aus der Nationalmannschaft ausgeschlossen und gesperrt worden. Bei den Titelkämpfen in Stuttgart hatte sich das Quartett dagegen gewehrt, gemeinsam mit Robert Bartko (Potsdam) und Guido Fulst (Berlin) in der Mannschaftsverfolgung zu fahren.

Nach Darstellung von Lehmanns Anwälten war der BDR nicht bereit, dem Leipziger ohne Einschränkung wieder die gleichberechtigte Möglichkeit für eine Olympia-Teilnahme in Athen zu ermöglichen. Becke hatte Ende Dezember einen Vergleich ebenfalls abgelehnt, da ihm der BDR nur die Möglichkeit der Qualifikation für die Einzelverfolgung, nicht aber für die Mannschaft geben wollte.

Nach einem Beschluss des BDR-Rechtsausschusses wurde Lehmanns Strafe zwar um acht Monate bis zum 31. Dezember 2004 reduziert. Um aber in Athen starten zu können, müsste er bis zum 31. Januar ein Gnadengesuch stellen.