DAS MÜSSEN SIE WISSEN

Rainer Conrad (63), Vizepräsident des Bayerischen Obersten Rechnungshofs, ist eigentlich ein medienpolitischer Subversiv-Künstler. Das Titelbild der Berichte der „Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten“, kurz KEK, malt er nämlich selbst. Gebührenfrei, versteht sich. Nur bei der Interpretation des Kunstwerks gibt es schon mal Abweichungen: Wo gestern bei der Präsentation des 14. KEK-Berichts (siehe Abb.) ein Journalist eine vom Fußball schwer bedrückte ARD und teilinvalide Mainzelmännchen sah, hatte Künstler Conrad mehr den „Binnenwettbewerb“ der Öffentlichen-Rechtlichen im Auge. Seine eigene Interpretation: „Die ARD ist der arrogante König Fußball, der dem ZDF die grässlichen zwei Finger ins Auge steckt. Doch das Zweite boxt zurück.“ So gesehen ist es wenig verwunderlich, dass die KEK-Berichte zu immer begehrteren Sammelobjekten mutieren.

Abgesehen davon ist der Bericht des Herrenclubs mit dem bürokratischen Namen eine eher trockene Angelegenheit. Er besteht überwiegend aus Zahlen und führt im Regelfall dazu, dass die Gebühren mal wieder steigen, weil eben alles teurer wird (siehe S. 7). STG