Ex-Heimkinder wehren sich

Paderborn taz ■ Ehemalige Heimkinder haben gestern in Paderborn einen Verein gegründet, um die Geschichte ihres sexuellen Missbrauchs aufzuarbeiten und für ihre Rechte zu kämpfen. Es handelt sich dabei vor allem um Fälle aus den fünfziger, sechziger und siebziger Jahren.

Nach Einschätzung der „Interessensgemeinschaft der ehemaligen Heimkinder Deutschlands“ gab es in der Zeit von 1945 bis 1985 bundesweit hundertausende Opfer von Schlägen, sexuellen Missbrauchs oder Folter durch Betreuer. „Das muss aufgedeckt werden“, sagt der Sprecher Jean-Pierre Picco. „Wir wollen Ross und Reiter nennen, so der 46-Jährige, der zwischen 1963 und 1972 in Westfalen imHeim lebte.

„Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe unterstützt die Betroffenen, so gut er kann“, so Markus Fischer, Pressesprecher für den Bereich Jugend, gegenüber der taz. Man habe die übliche Aktenvernichtung nach 30 Jahren im letzten Sommer gestoppt, um bei der auf Aufarbeitung der Missbrauchsfälle in Westfalen zu helfen. „Es handelt sich dabei um kirchliche Träger.“ NAW