Neuer Waffenfund im Irak

Handgeschriebene Dokumente gefunden. Blockfreie Staaten auf Antikriegskurs

NEW YORK/KUALA LUMPUR/BAGDAD dpa/ap/rtr ■ Irak hat die UNO-Waffeninspektoren nach Angaben ihres Chefs Hans Blix darüber informiert, einige handgeschriebene Dokumente über die Beseitigung von Massenvernichtungswaffen 1991 entdeckt zu haben. Blix erklärte gestern in New York, Irak habe zudem mitgeteilt, eine R-400-Bombe gefunden zu haben, die Flüssigkeit enthalte. Die von Irak angegebene Bombe sei in einer Region entdeckt worden, das den UNO-Experten als früheres Beseitigungsgebiet biologischer Waffen bekannt sei. Irak habe die Angaben in sechs Briefen gemacht, die in den vergangenen drei Tagen an seine Kommission gesandt worden seien, sagte Blix. „Jetzt muss all diesem nachgegangen werden, aber dies sind neue Elemente.“

Unterdessen ging das Gipfeltreffen der blockfreien Staaten in Kuala Lumpur mit einem Kompromiss zu Ende. In einer Schlusserklärung wurde Bagdad zur vollständigen Erfüllung der Forderungen des UN-Sicherheitsrates aufgerufen. Zugleich wird einem von den USA geführten Krieg eine Absage erteilt. Die meisten der 166 Staaten übernahmen die Position, dass den UN-Waffeninspektoren mehr Zeit eingeräumt werden soll. Die blockfreien Staaten vertreten 55 Prozent der Weltbevölkerung, halten zwei Drittel der Sitze in der UN-Vollversammlung.

Derweil setzt die US-Luftwaffe ihre Angriffe in der Flugverbotszone im Nordirak fort. Gestern attackierten US-Jets drei Boden-Boden-Raketenstellungen. Irak habe die Raketen in die Flugverbotszone verlegt, so die US-Streitkräfte. In Bagdad besetzten 20 Friedensaktivisten erneut die spanische Botschaft, um gegen die Unterstützung Spaniens für den Kriegskurs zu protestieren.