Langer Atem

Nach jahrelangem Kampf jetzt eröffnet: „Liman“, Hafen, heißt der Billstedter Seniorentreff für Migranten

Vielleicht lag es an dem Duft nach Gewürzen und Urlaub, der aus der Küche drang oder daran, dass sich den Erfolg niemand allein auf die parteipolitische Fahne schreiben konnte. Auf jeden Fall waren die Reden zur gestrigen Eröffnung von „Liman“, dem Billstedter Seniorentreff für Migranten, angenehm kurz.

Auch die Begrüßung für den ehrenwertesten Ehrengast, Senatorin Birgit Schnieber-Jastram (CDU), fiel schlicht aus. Der Vorsitzende des Bündnisses Türkischer Einwanderer e.V, Mete Duyar, bemerkte trocken: „Sie haben eben Glück, dass die Eröffnung nun in Ihre Amtszeit fällt.“ Wann genau die Idee entstanden war, konnte auch er nicht sagen, nur, dass der Kampf um einen solchen Treff den politischen Wechsel in Hamburg überdauert hat. Deshalb sprach die Senatorin auch „von einem schönen Beispiel dafür, dass man parteiübergreifend nicht nur für Olympia kämpfen kann“. Warum das „schöne Beispiel“ erst jetzt realisiert werden konnte, deutete sie indes nur an: „Wie passt ein solcher Treff mit dem Integrationsgedanken zusammen?“

Mete Duyar versicherte, dass das türkische Bündnis zwar die Initiative ergriffen habe, doch selbstverständlich sollten auch andere Nationalitäten Zutritt haben. „Aber es ist schwer, einen Einzelnen hierher zu holen.“ Duyar setzt deshalb auf internationale Interessengruppen. Vielleicht würden sich dadurch sogar Freundschaften entwickeln. Schließlich hätten sie den Namen für den Seniorentreff ganz bewusst gewählt. Denn Liman heißt Hafen – auf Türkisch, aber auch auf Griechisch. ELKE RICHEL