Waffenarsenale in Irak gefunden

Tote bei Arbeitslosendemo im Südirak. Soldaten finden alte Granaten und Waffendepot

AMARA/BAGDAD afp/dpa ■ Bei gewaltsamen Protesten in der südirakischen Stadt Amara sind nach Krankenhausangaben sechs Iraker getötet und acht weitere verletzt worden. Hunderte arbeitslose Iraker hatten zunächst friedlich demonstriert. Im Verlauf der Demo vor der Stadtverwaltung begannen einige Teilnehmer, Granaten auf Beamte zu werfen. Daraufhin kam es zu heftigen Ausschreitungen, bis die britische Armee eingriff.

Nahe Basra haben dänische Soldaten vergrabene Granaten gefunden. Die 40 bis 50 Granaten, von denen einige leck waren, sollen nach Armeeangaben Giftgas enthalten. Nach Röntgenuntersuchungen lagen sie mindestens zehn Jahre in der Erde. Indes haben US-Soldaten nördlich von Bagdad ein Waffenarsenal entdeckt. Ein irakischer Informant habe Soldaten in Tadschi zu einer Art Bombenwerkstatt geführt, in der hunderte von Raketen, Mörsergranaten und andere Sprengsätze gelagert gewesen seien, teilte die US-Armee gestern mit. Zwei Menschen wurden festgenommen. Der britische Premier Tony Blair hält es für möglich, dass in einem Land doppelt so groß wie Großbritannien vielleicht niemals Massenvernichtungswaffen gefunden werden. Es gebe derzeit keine gesicherten Erkenntnisse, was mit den in Irak vermuteten Waffen passiert sei, sagte Blair der BBC.