Zeugnis-Pannen
: Kommentare kritzeln

Unter ungewohnten Umständen versuchte der Deutsche Lehrerverband Hamburg (DLH) die Medien über fehlerhafte Zeugnis-Formulare zu informieren. Das Pressereferat der Bildungsbehörde hatte ihren Mitarbeiter Eike Manfred Buba geschickt, der DLH-Chef Arno Becker ins Wort fiel und sagte: „Die Aussage, die Zeugnisse stehen nicht zur Verfügung, ist absolut falsch.“ Mitgebracht hatte er den Lehrer Ralf Brandhorst, der auf seinem Laptop vorführte, wie leicht sich mit der von ihm entwickelten Software Zeugnisse schreiben und variieren lassen. Allerdings räumte er ein, dass „ein gewisses Know-how“ nötig sei, um diese zu installieren. Die Mehrheit der Schulen muss also weiterhin mit den neuen Formularen arbeiten, die Fehler haben, welche von den Lehrern per Hand korrigiert werden müssen. So steht eine „5“, wo eigentlich „Klasse 6“ stehen müsste. Viel Kritzelei also für die Lehrer, die zudem auch noch aufwendige Kommentare für jedes Fach nach sechs Kategorien verfassen müssen. Dass hierfür die entsprechenden Handreichungen erst nach Weihnachten zur Verfügung standen, ist aus Sicht der GEW-Sprecherin Ilona Wilhelm der eigentliche Skandal. Sie fordert, Bildungsenator Reinhard Soltau (FDP) solle die Zeugnisumstellung verschieben und die Verwendung der alten Formulare erlauben. KAJ