Anfang nach dem Aus

Frauengesundheitszentrum macht weiter: Mit Spenden und Engagement soll „neuer Frühling“ kommen

Bremen taz ■ Sie waren eines der Bauernopfer der großen Koalition, mit denen Sparwille exekutiert und der Glaube an einen verfassungskonformen Haushalt weiter bekräftigt werden konnte: Wie die Aids-Hilfe sollte das Frauengesundheitszentrum (FGZ) sterben. Tat es aber nicht. „Uns gibt es noch“, sagt Annegret Siebe, Sozialwissenschaftlerin, Suchtberaterin und eine von zwei verbliebenen Mitarbeiterinnen des FGZ. Das Angebot ist erheblich beschnitten, das Geld sowieso. Insgesamt 10.000 Euro von rund 100 BremerInnen seien bis jetzt auf ein Spendenkonto geflossen, so Siebe. Hinzu kommen – von einst 100.000 – noch 5.000 Euro aus der Staatskasse

Was bleibt, ist die Einzel- und Gruppenberatung zu frauenspezifischen Erkrankungen, die Beratung in Krisensituationen, Selbsthilfegruppen und die Nachsorge nach psychosomatischem Klinikaufenthalt.

Von fünf Räumen sind dem FGZ zwei geblieben, alle Kurse und Seminare zur Prävention oder Krankheitsbewältigung wurden gestrichen, die Zusammenarbeit mit rund 20 Referentinnen beendet. Die Telefonzeiten wurden von vier Tagen pro Woche auf je drei Stunden am Dienstag (10 bis 13 Uhr) und Donnerstag (16 bis 19 Uhr) geschrumpft. Den Beratungsschwerpunkt Essstörungen gibt es nicht mehr, und einer der Mitgründerinnen musste gekündigt werden, die verbliebenen zwei, neben Giese die Pädagogin und Therapeutin Gesa Tontara, haben ihre Stundenzahl reduziert.

Der Überlebenswille des FGZ sei „riesig“, erklären die beiden und sprechen gar von einem „neuen Frühling“. Noch in diesem Jahr soll ein „Frauengesundheitshaus“ mit diversen Einrichtungen und Praxen entstehen, neue Projekte in Sachen Brustgesundheit und Psychosomatik sind angepeilt. Mehr Infos unter ☎ 380 97 47. sgi