In diesem Jahr 9 Prozent regenerativer Strom

Windenergiestatistik: 20 Prozent Wachstum. Bundesumweltminister Jürgen Trittin will Regulierungsbehörde Strom

BERLIN taz ■ Der deutsche Windstrommarkt ist im vergangenen Jahr um 3.168 Megawatt neu installierter Leistung gewachsen. Im Jahr 2001 hatte der Zubau noch 2.645 MW betragen. Die Stromerzeugung stieg von 10,7 auf 16,5 Milliarden Kilowattstunden, liegt damit im prognostizierten Band (15 bis 17 Milliarden Kilowattstunden). Diese Zahlen stellte gestern das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) aus Münster vor. Danach lag die in Deutschland installierte Leistung am Jahresende bei 11.875 MW.

Auch im letzten Jahr war wieder die Firma Enercon mit einem Anteil von knapp 35 Prozent Marktführer, gefolgt von Vestas (18,2 Prozent), GEWindEnergy (13,5) und Nordex (8,9). „Nach dem Rekordjahr erwarten wir für 2003 eine Konsolidierung auf dem nationalen Markt“, sagte IWR-Chef Norbert Allnoch. Nach der IWR-Prognose wird die Stromproduktion aus Windmühlen dieses Jahr auf 21 bis 24 Milliarden Kilowattstunden ansteigen. Allnoch: „Insgesamt könnten 2003 erstmals mehr als 50 Milliarden Kilowattstunden Strom aus regenerativen Energien stammen – neun Prozent des deutschen Stromverbrauchs.“

Im Streit um die weitere Förderung dieser Energie hat Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) gestern erstmals eine Härtefallregelung für stromintensive Betriebe nicht mehr ausgeschlossen. Allerdings verknüpfte Trittin dies mit der Forderung, eine Aufsichtsbehörde Strom einzurichten – analog zur Telekom-Regulierungsbehörde. Trittin: „Nur wenn sichergestellt ist, dass Preisnachlässe an Kunden weitergegeben werden, lasse ich mit mir über eine Härtefallregelung reden.“ Im Streit um die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes wiederholte Trittin seine Kritik: Was Netzbetreiber den Industriebetrieben in Rechnung stellen, „ist abenteuerlich und durch das EEG nicht gedeckt.“ NICK REIMER

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