blauzungenkrankheit
: Illegaler Impfstoff im Verdacht

Im Osten der Niederlande ist die Blauzungenkrankheit ausgebrochen. Auf vier Bauernhöfen konnte der Erreger, ein Virus, nachgewiesen werden. Die von den Niederlanden eingerichteten Sperr- und Kontrollzonen reichen bis nach Deutschland hinein. Betroffen von den strengen Auflagen beim Tierhandel und für Viehtransporte sind insbesondere landwirtschaftliche Betriebe im westlichen Münsterland. Die Beobachtungszone mit einem Radius von 150 Kilometern reicht jedoch weit nach Nordrhein-Westfalen (NRW) hinein. Dort dürfen Rinder, Schafe und Ziegen nur mit Genehmigung transportiert werden. Die Gefahr, dass die Tierseuche ähnliche Ausmaße annimmt wie 2007, als rund 30.000 Tiere in NRW starben, sei jedoch „relativ gering“, teilten die Behörden mit. Die von Mücken übertragene Tierseuche ist erst sehr spät aufgetreten, sodass es schon sehr kühl ist. Sorgen bereitet vielmehr, dass der Ausbruch von einem Virustyp ausgelöst wurde, der hierzulande noch nicht aufgetreten war. Für diesen Virustyp 6 ist bisher auch kein Impfstoff zugelassen. Vermutet wird, dass der Ausbruch in den Niederlanden durch einen illegalen, nicht zugelassenen Lebendimpfstoff ausgelöst wurde, der diese Virusvariante enthält. WOLFGANG LÖHR