21 Tote bei Anschlägen

In den Südphilippinen stirbt bei einem Bombenanschlag auf den Flughafen von Davao auch ein US-Missionar

MANILA dpa/taz ■ Bei zwei Bombenanschlägen im Süden der Philippinen sind gestern mindestens 21 Menschen getötet worden. Gegen 17 Uhr nachmittags tötete ein Sprengsatz vor dem Ankunftsbereich des Flughafens der Millionenstadt Davao auf der Insel Mindanao mindestens 20 Menschen und verletzte 144. Eines der Todesopfer war nach Behördenangaben ein US-Missionar, der gerade eingetroffen war. Drei weitere US-Bürger wurden verletzt.

Die Polizei vermutet, dass der Sprengsatz mit einem Zeitzünder versehen und in einem Rucksack versteckt war. Der Teil des Flughafens sei voller Menschen gewesen, die auf Angehörige und Freunde aus einer gerade gelandeten Maschine gewartet hätten. Eine Stunde später tötete in der 70 Kilometer entfernten Stadt Tagum eine zweite Bombe mindestens einen Menschen und verletzte elf. Über die Attentäter herrschte zunächst Unklarheit. Die Behörden nannten die muslimische Rebellenorganisation MILF, die terroristische Abu-Sayyaf-Gruppe oder kommunistische Rebellen als mögliche Täter.

Ein MILF-Sprecher sagte, seine Organisation habe mit dem Anschlag nichts zu tun. Die Behörden haben der Organisation in letzter Zeit die Sprengung von Strommasten vorgeworfen. Die Gruppe Abu Sayyaf hatte schon vor ein paar Tagen Anschläge angekündigt, und ein Sprecher prahlte gestern mit einer möglichen Täterschaft, ohne sich jedoch klar zu äußern.

Nach Behördenangaben wurden bereits mehrere Verdächtige festgenommen. Der Süden der Philippinen war in den vergangenen Wochen Schauplatz von heftigen Kämpfen zwischen muslimischen Rebellen und den Streitkräften. Dabei waren Dutzende Menschen getötet und zehntausende vertrieben worden. HAN