Pfeifen auf den Senat

Lärmender Protest von mehr als 1000 Jugendlichen gegen Kürzungen in der Berufsausbildung

Den Verantwortlichen in der Schulbehörde müssen die Ohren geklungen haben: Weit mehr als 1000 Jugendliche waren mit Trommeln, Trillerpfeifen und Schildern gekommen, um gegen die geplanten Kürzungen in der Berufsausbildung zu protestieren (taz berichtete).

Für eine Viertelstunde ging auf der Hamburger Straße gar nichts mehr und die Polizei war für kurze Zeit schlicht überfordert, da sie nach eigenen Angaben mit höchstens 300 Teilnehmern gerechnet hatte.

Berufsschullehrer Bodo Levin machte klar, was es bedeutet, wenn die geplanten Kürzungen wirksam werden: „Dann habe ich künftig 24 statt bisher zwölf Schüler in der Berufsvorbereitungsklasse, und das wirkt sich auf die Qualität des Unterrichtes aus.“ Levin vermutet eine Strategie dahinter, um später womöglich das Berufsvorbereitungsjahr ganz zu streichen.

Auf dem Schild von André Wieske war zu lesen: „Mit Feuer und Flamme für Olympia, aber für die Bildung ist kein Geld mehr da.“ Er machte seinem Ärger Luft: „Für Olympia reißt sich der Senat sonst was auf, aber bei uns wollen sie streichen.“ Empört war er auch darüber, dass die Schulbehörde auf diese Aktion überhaupt keine Reaktion zeigte. Da irrte er sich allerdings: Noch während der vorangegangenen Pressekonferenz der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ging ein Fax der Schulbehörde mit der Aufforderung zur Zahlung von zehn Euro ein – wegen Nutzung eines schulischen Raumes. ER