2,1 Prozent mehr Geld

Metall-Arbeitgeber legen erstes Angebot vor. Gewerkschaft droht mit massiven Warnstreiks

BERLIN taz ■ Die Metall-Arbeitgeber haben gestern erstmals ein Angebot im Tarifstreit der Metall- und Elektroindustrie vorgelegt: Die Tariferhöhung für die 800.000 Beschäftigten der Branche im Südwesten soll 2,9 Prozent mehr Einkommen betragen. Aus dem Gesamtvolumen sollen 0,8 Prozent als Einmalzahlung für die Monate November und Dezember gezahlt werden. Von Januar an soll es für 12 Monate eine Erhöhung von 2,1 Prozent geben, teilte der Arbeitgeberverband Südwestmetall gestern in Fellbach bei Stuttgart mit. Der Chef von Südwestmetall, Jan Stefan Roell, sprach von einem „Signal der Fairness und Verantwortung in einer außergewöhnlichen Situation“.

Die Arbeitgeber und die Gewerkschaft IG Metall waren gestern Nachmittag im traditionellen Pilotbezirk Baden-Württemberg zur dritten Verhandlungsrunde zusammengekommen. Zuvor hatte der IG-Metall-Vorsitzende Berthold Huber mit massiven Warnstreiks gedroht. Sollten die Arbeitgeber in Baden-Württemberg kein diskussionsfähiges Angebot vorlegen, werde es ab Montag eine Warnstreikwelle geben, „wie sie die Republik selten erlebt hat“, sagte Huber gestern in Frankfurt am Main. Erste Aktionen werde es bereits in der Nacht zum Samstag geben, wenn die Friedenspflicht ausgelaufen sei.

Die IG Metall fordert für die 3,6 Millionen Beschäftigten in der Metall- und Elektrobranche 8 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Gewerkschaftschef Huber machte deutlich, dass er trotz Finanz- und Wirtschaftskrise in jedem Fall eine Lohnerhöhung mit einer 4 vor dem Komma anstrebt. „Darunter würde ich es sowieso nicht machen“, sagte Huber. THILO KNOTT