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unterm strich

Robby Müller hat den mit 5.000 Euro dotierten Marburger Kamerapreis erhalten. Der 1940 auf der Antilleninsel Curaçao geborene Kameramann hat u. a. mit Peter Bogdanovich, Jim Jarmusch, Michael Winterbottom und Lars von Trier gedreht; seit „Die Angst des Tormanns beim Elfmeter“ (1971) arbeitet er regelmäßig mit Wim Wenders. Die Reißschwenks aus von Triers „Dancer in the Dark“ (2000) sind ebenso Teil seines Werks wie die durchkomponierten Schwarzweiß-Aufnahmen aus Jarmuschs „Dead Man“ (1995). In der Begründung der Jury heißt es: „Die besondere Qualität seiner Arbeit liegt jedoch darin, der Statik des auskomponierten Bildes die Unbeirrbarkeit des naiven Blicks entgegenzusetzen, den Schönheitswillen der Fotografie durch den schwierigen Weg zur Einfachheit zu überwinden und die Fremdheit des Blicks zu dessen erster Aufgabe in der Annäherung an das fotografierte Objekt zu machen.“

George Michaels Musiker trugen in London bei einem Fernsehauftritt T-Shirts mit der Aufschrift „No war, Blair out“. Bilder, auf denen sie zu sehen seien, werden nun offenbar aus der Aufzeichnung herausgeschnitten. Sie seien nicht mit dem Rundfunkgesetz zur politischen Neutralität zu vereinbaren: „Wir dürfen nicht den politischen Standpunkt anderer unterstützen. Wir müssen ausgewogen und neutral über alle Standpunkte berichten“, teilte eine Sprecherin der BBC mit. Michael spielte während der Musikshow „Top of the Pops“ eine Cover-Version des Antikriegslieds „The Grave“ von Don McLean.

In diesem Zusammenhang noch eine kurze Meldung. Ein Schwede mit den Vornamen George und Saddam hat wegen der teilweisen Namensgleichheit mit dem irakischen Diktator Saddam Hussein bei den Behörden eine Namensänderung beantragt. Wie der 21 Jahre alte Göteborger, der seinen Nachnamen nicht nennen will, angab, will er mit der Änderung vor allem der Gefahr vorbeugen, dass die „hypernervösen“ US-Behörden ihm bei einem geplanten Besuch die Einreise verweigern könnten. George Saddam war bei einem Heimatbesuch seiner in Schweden lebenden irakischen Eltern in Bagdad geboren worden. Er sollte den Namen des Diktators nur zeitweilig als zweiten Vornamen tragen, um die Beschaffung von Papieren für die Rückreise nach Schweden zu erleichtern. Leider hätten es die Eltern dann aber in Skandinavien versäumt, bei den dortigen Behörden den Namen wieder streichen zu lassen. Dass er auch den Vornamen des US-Präsidenten George W. Bush trägt, stört den Schweden nach eigenen Angaben dagegen überhaupt nicht.

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