Hausmädchen-Boykott

Hongkong kürzt Lohn philippinischer Hausmädchen, Manila reagiert mit Ausreisesperre

MANILA taz ■ Seit dieser Woche bearbeitet die Regierung der Philippinen keine Verträge mehr für philippinische Haushaltshilfen in Hongkong und boykottiert so deren Arbeitsaufnahme in Chinas Sonderzone. Manila protestiert gegen die Ankündigung der Hongkonger Regierung, den Mindestlohn ausländischer Haushaltshilfen ab April um 400 Hongkong-Dollar (50 Euro) pro Monat auf umgerechnet 420 Euro zu kürzen. Außerdem soll es bald eine Steuer für ausländische Hausangestellte geben.

Als Grund nannte Hongkongs Verwaltungschef Donald Tsang das steigende Haushaltsdefizit des Territoriums. Außerdem sollen Arbeitgeber ermutigt werden, mehr Frauen aus der Volksrepublik China einzustellen. Bisher sind über die Hälfte aller in Hongkongs Haushalten beschäftigten Frauen Filipinas.

Die meisten Hausmädchen schicken fast ihren gesamten Lohn an ihre Familien in der Heimat. Die Einkünfte im Ausland arbeitender Filipinas sind eine wichtige Einnahmequelle der Philippinen. Connie Bragas-Regalado, Sprecherin der Organisation „United Filipinos“ in Hongkong, lehnt den Boykottbeschluss der philippinischen Regierung als „unverantwortlich“ ab. Stattdessen sollte diese die Protestbewegung der Filipinas in Hongkong unterstützen.

CLAUDIA BLUME