Mandela am Strand

Völlig überraschend verhagelt ein längst bekannter Urlaub Schröders geplantes Foto-Highlight in Afrika

JOHANNESBURG taz ■ Urlaub auf Mauritius – das ist Nelson Mandela wichtiger als ein Treffen mit Gerhard Schröder. Auf der Insel weilt er seit Freitag mit Ehefrau Graca Machel – auch heute noch, wo er eigentlich den Bundeskanzler auf dessen erstem Staatsbesuch in Südafrika begrüßen wollte. Er wollte wirklich, betont seine Sprecherin Zelda Le Grange. Doch es sei wichtig, dass er mal Auszeit nimmt. Er sei topfit und genieße es, am Strand zu spazieren und auszuschlafen.

Der ehemalige Präsident Südafrikas hat also am Dienstag telefonisch sein Bedauern angekündigt. Der Kanzler habe Verständnis gehabt, erklärt Le Grange. Verständnis hat sicherlich auch die Deutsche Botschaft, aber dort traf die Nachricht vom geplatzten Treffen erst Montag spätabends ein, obwohl Tage vorher bekannt war, dass Mandela eine Woche Urlaub macht.

Auch ohne Mandela besucht Schröder heute die Nelson-Mandela-Stiftung in Johannesburg. Diese lässt wissen, dass die deutsche Regierung ihr Aids-Programm unterstützt – ein heikles Thema in Südafrika. Schröder wird erfahren, dass Aids die Stabilität im südlichen Afrika bedroht. Der Fototermin allerdings ist ins Wasser gefallen. M.S.