Sächsische Stiftung leert sich

BREMEN/DRESDEN dpa ■ Nach dem Zentralrat der Juden haben auch die Opfer der NS-Militärjustiz die Mitarbeit in der Stiftung Sächsische Gedenkstätten aufgekündigt. „Wir beenden unter Protest und mit sofortiger Wirkung unsere Zusammenarbeit“, sagte der Bundesvorsitzende Ludwig Baumann gestern. Er kritisierte die sächsische Regierung, die die Gedenkstättenarbeit neu gestalten wolle. Damit würden NS-Verbrechen unter Hinweis auf Stalinismus und DDR-Stasi verharmlost. „Es ist empörend, dass mehr als 60 Prozent der Stiftungsmittel in das Gedenken an Verbrechen in der Nachkriegszeit fließen sollen.“ Als Beispiel nannte er den früheren Sitz des Reichskriegsgerichts in Torgau. Das sei ein zentraler Ort des Gedenkens an die Opfer der NS-Militärjustiz. Eine offizielle Gedenkstätte gebe es aber nicht. Dafür sei in Torgau ein Mahnmal für die Opfer staatlicher DDR-Gewalt geplant.

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