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Vier pachten die Moral

betr.: „Vier Hessen für ein Halleluja“, Kommentar von Klaus-Peter Klingelschmitt, taz vom 4. 11. 08

Die schon in der Überschrift an Abrechnung wie im Western daherkommende staatstragende Kommentierung des Desasters für die SPD, die Frauen und Hessen schreibt mit blumigen Worten letztlich die Verantwortung für das Debakel Frau Ypsilanti zu. Das ist in dieser Darstellung und Konsequenz falsch und ein Rücktritt hätte nichts mit „Anstand“ zu tun, insbesondere weil der Autor dem „hessischen SPD-Abweichler Jürgen Walter und seinen drei Mitstreiterinnen positiv zubilligt, mit dem Meucheln ihrer Parteichefin nicht bis zur Landtagsabstimmung gewartet zu haben. Bemerkenswert ist noch, dass hier nach Heide Simonis in Schleswig-Holstein erneut eine bislang erfolgreiche Frau mit ihrer Politik demontiert wird. Im aktuellen Fall wird der nach Macht strebende Konkurrent offen, wie leider so oft im Leben, von zwei Frauen, Carmen Everts und Silke Tesch, eskortiert. Beide haben zwar wenig Landtagserfahrung, dafür scheinbar aber die politische Moral und den Blick für den richtigen WählerInnenwillen für sich plötzlich entdeckt. Hessen, den Frauen, der SPD und vielen zukunftsweisenden Bestrebungen haben sie damit geschadet. ROLF SCHEYER, Köln

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