Fusion der Börschen

Die Wertpapierbörsen von Bremen und Berlin dürfen zusammengehen. Nasdaq Deutschland kann starten

Der Weg für den Zusammenschluss der Berliner und Bremer Wertpapierbörsen ist frei. Das Abgeordnetenhaus stimmte am Donnerstag mit der Mehrheit der Regierungsfraktionen von SPD und PDS dem Fusions-Staatsvertrag zu. Die Oppositionsfraktionen von CDU, Grünen und FDP votierten gegen das Gesetz.

Damit wurde zugleich die letzte rechtliche Hürde für den Start der neuen Börse Nasdaq Deutschland genommen, zu der neben Banken und der US-Hightechbörse Nasdaq auch Bremen und Berlin gehören. Diese tritt Ende März in direkte Konkurrenz zur Deutschen Börse in Frankfurt am Main und den anderen fünf deutschen Regionalbörsen in Stuttgart, München, Düsseldorf, Hamburg und Hannover. Etwa 90 Prozent des Aktienhandels werden derzeit in Frankfurt abgewickelt.

Der Berliner Senat nannte den Zusammenschluss kleiner Börsen „wirtschaftlich sinnvoll“. Um die tendenziell geringer werdenden Marktanteile auszubauen oder zu behaupten, seien neue elektronische Handelssysteme und erhebliche Investitionen nötig. Die Stellung Berlins und Bremens als traditionelle Handelsplätze werde mit dem Modell einer gemeinsamen Börse an zwei Standorten gesichert. „Der deutsche Finanzplatz verliert nicht eine Börse, sondern erhält einen konkurrenzfähigen, neuen Markt hinzu“, erklärte die Berliner Börse. DPA