Vogelgrippe breitet sich aus

Thailand meldet fünf Todesfälle. Auch Laos und Pakistan sind nun betroffen

BANGKOK taz ■ In Thailand hat die Vogelgrippe offenbar bereits mehrere Todesopfer gefordert: Wie die thailändischen Behörden gestern mitteilten, seien von zehn Menschen, die sich vermutlich mit dem gefährlichen H5N1-Erreger infiziert haben, nur noch fünf am Leben.

Darüber hinaus ist in der Nacht zum Montag ein sechsjähriger Junge an den Folgen der Infektion gestorben. Bei diesem und einem Siebenjährigen hatte das Gesundheitsministerium die Erkrankung am Freitag offiziell bestätigt. Beide Kinder seien zuvor mit Hühnerkadavern in Berührung gekommen. Insgesamt hätten sich vermutlich fünf weitere Kinder infiziert, bei zwei anderen stünde die Diagnose bereits fest. Bislang ist in Asien zwar noch kein Fall bekannt, in dem sich die Krankheit von Mensch zu Mensch übertragen hätte. Dennoch warnt die Weltgesundheitsorganisation vor einer gefährlichen Mutation des aggressiven Virus.

Im benachbarten Laos wird derweil ebenfalls ein Ausbruch der Vogelgrippe vermutet. Tausende Hühner seien bereits verendet, sagte gestern ein UN-Vertreter. Mehrere Kadaver seien für entsprechende Tests nach Vietnam geschickt worden. Auch im pakistanischen Karatschi waren die Grippeerreger bei Tieren entdeckt worden. Es soll sich dabei jedoch nicht um das gefürchtete H5N1-Virus handeln. Thailand und Vietnam sind mit je sechs menschlichen Todesfällen bislang am stärksten betroffen.

In Thailand gehen die Massenschlachtungen weiter: Bis zum Wochenende waren dort über elf Millionen Tiere getötet worden. Premier Thaksin Shinawatra hatte angekündigt, die Seuche innerhalb eines Monats unter Kontrolle bringen zu wollen. Das Vertrauen der Bevölkerung und internationaler Handelspartner zurückzugewinnen, dürfte angesichts steigender Opferzahlen wesentlich länger dauern. NICOLA GLASS