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Ein Ölpreisschock für Russland

Die dem außenpolitischen Establishment Washingtons nahe stehende außenpolitische Zeitschrift Foreign Affairs schreibt in ihrer letzten Nummer zum Thema russische und amerikanische Energieinteressen im Irak:

„Worum es im Irak wirklich geht, ist die russische und amerikanische Haltung zu schwankenden Ölpreisen. Russland klagt, der Irak habe seine Schulden nicht bezahlt. Tatsächlich hat die Angst vor einem Krieg den Russen zu höheren Ölpreisen verholfen. Russland kann durch Ölverkäufe zusätzliche Gewinne erzielen, die ungefähr der Hälfte der irakischen Schulden entsprechen. Russlands wirkliche Probleme werden nach einem Irakkrieg beginnen: Dann nämlich ist ein Sinken der Ölpreise wahrscheinlich, wenn auch nicht sicher. Das gilt jedenfalls, wenn die Unwägbarkeiten des Exportgeschäfts am Persischen Golf nachlassen und die irakische Förderung wieder beginnt (…) Am wahrscheinlichsten sind schlechte Nachrichten für Russland: ein kurzer Krieg, auf den steigende irakische Exporte folgen, zusammen mit einer eindeutigen Politik der USA, die, um Spekulanten abzuschrecken, Öl aus ihrer Reserve freigeben.“ KHD