Frühlingsgefühlefest

Japanischer Fetischist suchte sich die falsche Liebe aus

TOKIO dpa/taz ■ Wochenlang hielt er die Tokioter Polizei in Atem. Banken interessierten ihn ebenso wenig wie Geldtransporter oder Juwelen. Auch Raubüberfälle waren nicht nach seinem Geschmack. Die Polizei selbst war das Objekt seiner Begierde. Mit Vorliebe brach der arbeitslose Japaner dabei in Polizeiwachen ein. Jetzt hat ihn seine große Liebe festgenommen. Der 20-Jährige gestand, in den vergangenen Wochen in mehr als 20 Wachhäuschen eingestiegen zu sein. In einem Fall war die Wache 24 Stunden lang unbesetzt gewesen. Die „Koban“ sind über ganz Japan hinweg auf die einzelnen Stadt- und Ortsgebiete verteilt. Japans Polizei sah sich angesichts der merkwürdigen Einbruchsserie als Opfer eines Polizei-Fetischisten. Statt Wertgegenständen hatte der Täter vornehmlich Uniformen für sein ganz persönliches Frühlingsgefühlefest mitgehen lassen.