Blair steht zum Krieg

Blair: Irakkonflikt „Testfall“ für Terrorbekämpfung. Zwei Staatssekretäre treten ab. 38 Prozent der Briten für Krieg

LONDON ap/dpa ■ Der britische Premier Blair sieht im Irakkonflikt einen „Testfall“ für den künftigen Umgang mit einer wachsenden Terrorbedrohung. In einer Sondersitzung des Unterhauses sprach Blair gestern von einer fortschreitenden Annäherung zwischen internationalen Terrorgruppen und Staaten mit Massenvernichtungswaffen.

In der als „historisch“ eingestuften Sondersitzung des Unterhauses brachte Blair seine „leidenschaftliche Überzeugung“ zum Ausdruck, dass der eingeschlagene Kurs gegenüber dem Irak richtig sei. Doch er respektiere die Meinung derjenigen, die nicht mit seiner Politik übereinstimmen könnten. Am Ende der Debatte sollte gegen Mitternacht über einen Regierungsantrag zur Billigung einer Militäraktion abgestimmt werden. Einem Antrag der Kriegsgegner wollen bis zu 165 Labour-Abgeordnete zustimmen.

Unterdessen haben aus Protest gegen den Irakkurs von Blair gestern zwei weitere Regierungsmitglieder ihr Amt niedergelegt. Nach dem Staatsminister im Gesundheitsministerium, Lord Hunt, trat auch der Staatsminister im Innenministerium, John Denham, zurück. Entwicklungsministerin Clare Short, die ihren Rücktritt im Fall des Kriegs ohne UN-Mandat angedroht hatte, entschied sich jedoch zum Verbleib in der Regierung.

Derweil nimmt die Unterstützung der Briten für einen Irakkrieg zu. Eine Erhebung der Zeitung The Guardian ergab, dass 38 Prozent der Befragten eine Militäraktion im Irak unterstützen würden.

brennpunkt SEITE 5